Das Zeitgeschichtemuseum Ebensee in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Konzentrationslager Ebensee (4 km Entfernung) erinnert an die politische Geschichte des Salzkammergutes zwischen 1918 und 1955.

Als regionales Museum mit nationalen und internationalen Kooperationen beschäftigt es sich mit den geschichtlichen Entwicklungen und Ereignissen der Region im Kontext der „großen Geschichte“. Abseits von idealisierten Heimatbildern zeigt es die politischen Konflikte der Lagerkultur der Ersten Republik, die Geschichte der Verfolgung im Nationalsozialismus, die Formen des Widerstands und die Grundzüge des Umgangs mit der NS-Zeit nach 1945. Es versperrt sich damit gegen harmonisierte Betrachtungen der Vergangenheit und bildet einen wesentlichen Baustein reflektierter Erinnerungskultur.

Haus der Geschichte

Das Museumsgebäude in der Kirchengasse umfasst neben der Dauerausstellung eine Bibliothek, ein Archiv, eine Cafeteria und Veranstaltungsräume und versteht sich als offenes Haus der Geschichte. Veranstaltungen, Lesungen, wissenschaftliche Vorträge und Tagungen fördern Diskurse für ein breites Publikum.

Teil der öffentlichen Repräsentation ist auch die Publikation der halbjährlich erscheinenden Zeitschrift „betrifft Widerstand“ mit zeit- und regionalgeschichtlichen Beiträgen.

Vermittlung

Im Mittelpunkt des Museumsbetriebes steht die Vermittlungstätigkeit. Zeitgeschichte Museum und KZ-Gedenkstätte sind als Gedenk- und Lernort mit einem umfassenden Bestand von pädagogischen Programmen und Projekten ausgestattet, die in der Arbeit mit Schulklassen und Jugendlichen aus ganz Österreich angewendet werden.

Die Dauerausstellung - republik. ständestaat. nationalsozialismus. verfolgung. widerstand.


Die Geschichte der Ersten Republik von der Ausuferung 1918 bis zum Ende im Februar 1934 steht im Mittelpunkt des ersten Ausstellungsraumes. Welche Parteien gab es in der Zwischenkriegszeit? Was war die Lagerkultur? Welche spezifischen wirtschaftlichen Probleme gab es im Salzkammergut? Wie zerbrachen in Österreich Anfang der 1930er Jahre die demokratischen Strukturen? Wie verlief der Aufstieg der NSDAP?

Raum 1 – 1918-1934

Die Traditionen der politischen Kultur Österreichs werden anhand von Fotos, Zeitungsausschnitten und Dokumenten der Region transparent gemacht.

Raum 2 – 1934-1938

Österreich unter dem Krukenkreuz und die NS-Herrschaft 1938 bilden die Schwerpunkte in Raum 2. Regionale Quellen erschließen Grundlagen des Regimes sowie politisch und rassenideologisch bedingte Verfolgung.

Raum 3 – 1939-1945

Auch in Raum 3 dominieren regionale Themen die Ausstellung. Nach einem Ausstellungsteil über Weltkrieg und Zwangsarbeit (Juden-Arbeitslager Traunkirchen) widmet sich ein erster Schwerpunkt dem Widerstand. Biografien von Männern und Frauen, die sich auf verschiedenste Weise dem Regime zur Wehr setzten, werden über mündliche ZeitzeugInnenberichte auf Hörstationen präsentiert.

Der zweite Schwerpunkt bildet die Geschichte des Konzentrationslagers Ebensee. „Fundstücke“, ein Modell sowie Foto- und Filmmaterial geben hier Einblick in das Lager „Zement“ und dessen Nachgeschichte. Mit Schlaglichtern auf die Nachkriegsgeschichte (Entnazifizierung, Opfermythos) endet die Ausstellung.

 


 

Museumskonzeption: Denkinger und Felber, Wien.

Ausstellungsgestaltung: Bernhard Denkinger, Architekt

Details zum Projekt Ebensee: denkinger.net

Entwurf Objektanordnung Raum 1 – Station 1934, Skizze B. Denkinger

Inhalt: Ulrike Felber